Die Langzeitstudie „Medienvertrauen“ des Instituts für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat ergeben, dass die Gruppe derer kleiner wird, die Medien differenzierter beurteilen und ihnen anlassbezogen mehr oder weniger trauen. Die Verfasser(innen) schließen daraus: „Offenbar sehen sich viele Menschen angesichts einer polarisierten Debatte dazu veranlasst, auch selbst Position für oder gegen die Medien zu beziehen.“
Verschiedene US-amerikanische Studien dokumentieren, wie schwierig es derzeit ist, Menschen mit „Wahrheit“ in Kontakt zu bringen, wenn diese nicht der jeweils eigenen Meinung entspricht. Fakten werden nicht mehr als solche akzeptiert und stattdessen in die Konkurrenz zu „alternativen Fakten“ und anderen Maßnahmen der gezielten Desinformation gedrängt. Missliebige Wahrheiten werden, wenn sie dem individuellen Weltbild widersprechen, als Fake News des anderen Lagers diskreditiert. Beweise in Form von Fakten haben ihre Beweiskraft verloren.
Auch traditionell konservative Medienmacher kommen nicht ungeschoren davon. Wenn sie in der Mannschaft der „Gemäßigten“ mitspielen, erzeugen sie das Misstrauen derer, die sich nun zunehmend in der „Right-Wing“-Ecke des Medienuniversums orientieren. Im ersten Teil unseres Artikels „Das mühselige Geschäft mit der Wahrheit …“ erzählen wir, was passiert, wenn ein Mann Fake News erfindet, verbreitet und als Satire kennzeichnet; welche Maßnahmen ergriffen werden, wenn Wahrheit nicht der eigenen Meinung entspricht; und warum sich zwei Gastgeber konservativer Talk-Radio-Shows aus dem Geschäft zurückgezogen haben bzw. „degradiert“ wurden.
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