(Marl/Köln) Der Social Community Day findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt. Nachdem die Veranstaltung in den vergangenen Jahren Themen wie „Freiheit für das Internet!“ oder „Neue Heimat Internet“ behandelt hat, resümieren die geladenen Podiumsteilnehmer(innen) 2019 den Zustand von Wahrheit im Internet und diskutieren Fragen wie: Wie kann (Nachrichten-) Journalismus sich gegen „alternative facts“ und gegen Vorwürfe verteidigen, ein „Feind des Volkes“ zu sein? Wie kann Wahrheit so recherchiert und aufbereitet werden, dass sie als Bollwerk gegen Hetze, Hass und Verschwörungstheorien taugt? Wie funktioniert Medienkritik, in der Medien andere Medien auf ihre Qualität und Standards überprüfen? Welche Rolle spielen Faktenchecks, aber auch Faktoren wie Diversität bereits in den Redaktionen, um Wirklichkeit wahrhaftig abzubilden?
„Das Internet ist ein großartiger und nahezu unendlicher Raum für die Verbreitung von Information und die Diskussion diverser Meinungen. Es ist aber a) kein rechtsfreier Raum – Hass und Hetze finden dort ihre Grenzen, wo ihre Verbreitung strafrechtlich relevant wird. Und b) bedeutet diese große offene Bühne nicht, dass man sie Desinformation, Verschwörungstheorien, Ausgrenzungsmaßnahmen und systematischer Herabwürdigung Dritter unkommentiert freigeben müsste“, so die Direktorin des Grimme-Instituts, Dr. Frauke Gerlach, zur Motivation, den SCD 2019 diesem Thema zu widmen. „Qualität in den Medien ist ein Kernbegriff, mit dem sich das Grimme-Institut seit mehreren Jahrzehnten befasst. Und wir sind an wenig so interessiert wie an guten und durchdachten Angeboten zur öffentlichen Aufklärung und zur demokratischen Meinungsbildung. Der Qualitätsjournalismus spielt eine unverzichtbare Rolle, wenn es darum geht, den lauter werdenden Stimmen derer, die rechtspopulistisch agieren, besonnene, sorgfältig recherchierte und demokratiefördernde Beiträge entgegenzusetzen.“
In zwei Panels werden Journalist(inn)en, Blogger, Podcasterinnen, YouTuber, Faktencheckerinnen, Personen aus der journalistischen Ausbildung und solche, die sich grundsätzlich über die Verbesserung journalistischer Angebote und ihrer Rezeption Gedanken machen, aufeinandertreffen.
Dabei sind: Paul Schulte vom YouTube-Kanal Ultralativ, die stellvertretende Leiterin des ARD-Morgenmagazins, Charlotte Gnändiger, Leonhard Ottinger von der RTL-Journalistenschule, die Journalistin und Podcasterin Minh Thu Tran (Rice & Shine), der Journalist und Auslandskorrespondent Thomas Franke und die CORRECTIV-Faktencheckerin Cristina Helberg, die über „Werte & Prinzipien“ sprechen.
Mit Dennis Leiffels vom YouTube-Kanal Y-Kollektiv, Cordt Schnibben, einem der Gründer der „reporterfabrik“, Sabrina Ebitsch und Martina Schories von der SZ-Datenredaktion, Johannes Filous vom Twitter-Kanal „Straßengezwitscher“ sowie dem „Volksverpetzer“ Thomas Laschyk geht es im zweiten Panel um „Methoden & Formate“.
Darauffolgend wird einiges von dem, was auf der Bühne thematisiert wird, in drei parallel stattfindenden Sessions vertieft:
Um „Datenjournalismus“ geht es in Session 1 mit Sabrina Ebitsch und Martina Schories von der SZ-Datenredaktion. Alina Schulz von Y-Kollektiv stellt ihre Arbeit in Session 2, „Vom Konzept zur Produktion“, vor, und Judith Kirberger von der Grimme-Akademie bespricht Maßnahmen gegen „Hatespeech und Fake News“ in Session 3.
Auch in diesem Jahr wird die Veranstaltung in Partnerschaft mit dem Grimme Online Award organisiert. Die Moderation übernimmt ein weiteres Mal Daniel Fiene, neben seiner journalistischen und redaktionellen Arbeit selbst Jurymitglied des Grimme Online Award.
Wie in den Jahren zuvor findet der #SCDay19 im Kölner Veranstaltungszentrum KOMED statt. Der Besuch der Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung unter www.social-community-day.de/anmeldung allerdings erforderlich.
Der Social Community Day wird unterstützt durch die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen. André Spang von der Staatskanzlei NRW wird ein Grußwort sprechen.