Marl, 08.06.2006 | "Medienkompetent" zu sein, teilzuhaben an den modernen Informations- und Kommunikationstechnologien, bewusst und emanzipiert damit umzugehen – das sind wichtige Voraussetzungen für Bürgerinnen und Bürger auf dem Weg in die Wissensgesellschaft. So unterstützt die nordrhein-westfälische Landesregierung zahlreiche Projekte und Initiativen zur Förderung dieser Schlüsselkompetenz. Was aber ist mit "Medienkompetenz" letztlich gemeint? Welche Messinstrumente gibt es? Welche Verfahren zur Erfassung von Kompetenzen sind übertragbar?
In dem soeben erschienenen dritten Band der "Schriftenreihe Medienkompetenz des Landes NRW" werden Möglichkeiten diskutiert, Medienkompetenzen Erwachsener sichtbar zu machen. Vorgestellt werden Ansätze und Instrumente zur Erfassung von Kompetenzen aus den Bereichen Erwachsenenbildung, internationale Kompetenzentwicklung, berufliche Qualifizierung, kulturelle (Jugend-)Bildung und Hochschulbildung. Im Anschluss wird überprüft, ob diese auf das Thema Medienkompetenz übertragbar sind.
Als Autoren konnten Dr. Harald Gapski (ecmc Europäisches Zentrum für Medienkompetenz GmbH), PD Dr. Dieter Gnahs (Deutsches Institut für Erwachsenenbildung), Dr. Lutz Goertz (MMB Institut für Medien- und Kompetenzforschung), Klaudia Haase (d & d Gesellschaft für angewandte Bildungsforschung mbH), Dirk Schneckenberg (Universität Dortmund) und Vera Timmerberg (Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung) gewonnen werden.
Messbar ist Medienkompetenz nach Auffassung der Expertinnen und Experten nur dann, wenn klar ist, wie der Begriff im Hinblick auf die jeweilige Zielgruppe genau definiert und angewandt wird. DIE eine Medienkompetenz gibt es nicht. Zusammenfassend lässt sich jedoch sagen, dass Verfahren zur Messung von Medienkompetenzen durchaus an vorhandene nationale Instrumente anschlussfähig sind. Zusätzliche, wertvolle Impulse liefern die vorhandenen internationalen Konzepte.
Die mit diesem dritten Band inzwischen erfolgreich etablierte "Schriftenreihe Medienkompetenz des Landes NRW" begleitet den aktuellen medienpolitischen Dialog zwischen Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Verwaltung, Bildung, Kultur und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen und bildet für die Landesregierung damit eine Grundlage zur Ausgestaltung ihres politischen Handelns. Die Reihe fasst in komprimierter Form die Ergebnisse regelmäßiger "Meeting Points" zusammen, die in Form von Expertenworkshops den fachlichen Austausch fördern, vorhandenes Wissen bündeln und es der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Durchgeführt werden die Diskussionsforen vom ecmc im Auftrag der Staatskanzlei. Band 4 zum Thema "Entwicklung von Medienkompetenz im Hochschulbereich" ist bereits in Vorbereitung.