Schriftenreihe Medienkompetenz des Landes NRW, Band 6

Web 2.0 – Schlagwort oder Megatrend? Fakten, Analysen, Prognosen

Marl, 06.06.2007 | Das Internet entwickelt sich zum Web 2.0 – ist es damit jetzt nicht mehr das, was es einst war? Hinter dem inzwischen gängigen Schlagwort verbergen sich verschiedene interaktive Techniken und Dienste wie Weblogs, Wikis oder Podcasts sowie eine veränderte Wahrnehmung und Nutzung des Web seitens der Userinnen und User. Aber ist mit diesen Anwendungen tatsächlich eine neue Generation des Internet verbunden? Was verbirgt sich hinter dem uneinheitlich verwendeten und zumeist nur vage umrissenen Begriff Web 2.0 wirklich?

Der jetzt vorliegende Band 6 der Schriftenreihe Medienkompetenz des Landes Nordrhein-Westfalen „Web 2.0 – Schlagwort oder Megatrend? Fakten, Analysen, Prognosen“ gibt dem Begriff Web 2.0 eine klarere Kontur und nimmt die unterschiedlichen Konsequenzen der aktuellen Entwicklungen in den Blick. Er dokumentiert die Beiträge einer von der ecmc GmbH vergangenen Jahres im Auftrag der Staatskanzlei NRW organisierten Veranstaltung, bei der Fachleute Bedeutung und Konsequenzen des Web 2.0 diskutierten.

Die Autoren des Sammelbandes nähern sich dem Trendbegriff aus unterschiedlichen Perspektiven: Gernot Gehrke und Lars Gräßer (beide ecmc GmbH) diskutieren die Hauptcharakteristika und fragen nach Konsequenzen für die Medienkompetenzförderung: Brauchen wir analog zum Web 2.0 künftig eine Medienkompetenz 2.0? Michael Kerres und Axel Nattland (beide Universität Duisburg Essen) ziehen die Konsequenzen für das (mediengestützte) Lernen von heute und entwerfen hierzu Perspektiven. Mathias Schindler (Wikimedia e. V.) berichtet über Maßnahmen zur Qualitätssicherung bei Wikipedia und setzt sich mit der Idee zur freien Inhaltnutzung sowie deren rechtlichen Umsetzung auseinander. Franz Josef Wesener (von der Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit NRW) diskutiert die Herausforderungen des Web 2.0 für die informationelle Selbstbestimmung jeder/s Einzelnen und plädiert für einen sparsamen Umgang mit personenbezogenen Daten. Aus medienwirtschaftlicher Perspektive skizziert Alexander Felsenberg (Bundesverband für Digitalwirtschaft) die Konsequenzen des Web 2.0 für die digitale Wirtschaft und den Jugendmedienschutz. Johannes Winter (America Online, Deutschland) beschreibt, was es für den ehemaligen „access provider“ AOL bedeutet, sein angestammtes Geschäftsfeld im Zuge von Web 2.0 zu verändern. Uwe Knüpfer (OnRuhr.de) entwickelt Visionen, wie eine Lokalzeitung im Netz die eher ältere und zeitungsaffine Zielgruppe der "Silver Surfer" ansprechen kann.

Deutlich wird: Web 2.0 ist eine große Herausforderung für die Medienkompetenzförderung. Es gilt, neue Konzepte für den Umgang mit dem Internet zu entwickeln, damit die Potenziale des Web 2.0 ausgeschöpft, Chancen potenziert und Risiken minimiert werden können.

Ein weiterer Band der Schriftenreihe Medienkompetenz zum Thema "Web 2.0 – Potenziale für die Entwicklung von Medienkompetenz" ist in Vorbereitung. Er ergänzt den vorliegenden Band aus Sicht der Anwenderinnen und Anwender, die ihren jeweiligen Zugang zum Web 2.0 beschreiben.